12
Mrz
2010

Erinnerungen an eine minute

Erinnerung an eine Minute auf der Straße im Oktober


Der Tag an dem ich das teure rote Spitzenhöschen kaufte, das ich nie getragen habe

… Meine Verzweiflung war der Angst gewichen, und diese Angst, gemischt mit meinem Stolz und dem wohl wissendem Unterbewusstsein das schwer auf meinem Herzen lag, erzeugte in mir eine so starke Abneigung, dass ich seine bloße Gesellschaft, geschweige denn auch nur ein Wort aus seinem Mund nicht zu ertragen vermochte. Ich ging zwei Schritte hinter ihm, oder auch zwei Schritte voraus, doch nie auf einer Ebene mit ihm. Eine ungeheure Feindseligkeit ging von ihm aus, die mir so deutlich machte, dass ich unerwünscht und fehl am Platz war, dass sie zu ignorieren kaum möglich gewesen wäre, war unsere Liebe einst auch noch so groß gewesen. Ich war traurig und zornig, fühlte mich wie ein in die Enge getriebenes Tier, denn ich war doch tief im Herz süchtig nach seiner Aufmerksamkeit, seiner Zuneigung, die er mir in den letzten Tagen immer häufiger verwehrt hatte, bis ich schlussendlich, eben an diesem Tag, gar nichts mehr davon wahr nahm. Die Sonne schien, doch es war kalt. Gerade so, als wolle das Wetter unser Schauspiel nach äffen, ein Trauerspiel hinter heiterer Miene.
In unserem Beisammensein hatte sich die Sonne allerdings an diesem Tag sehr verdunkelt. Wir waren beide ausgehungerte Liebende, deren Sehnsucht jetzt, in der Zeit des zusammen Wohnens, neue Wege gesucht und auf denen nur noch zugenommen hatte. Anstatt den anderen näher heran zu lassen, hatten wir uns immer mehr vor einander versteckt. Geheimnisse hatten sich angehäuft, die Marotten eines jeden von uns beiden und der Alltagstrott hatten Flecken hinterlassen, wie Säure auf feinem Gewebe, die sich hinein fraß und Löcher riss. Es gab zu wenig Raum für uns beide, wir erstickten an einander.
Die Trennung hing über uns wie eine drohende Gewitterwolke, und wie der Regen war sie unvermeidlich...


...



aber reden wir lieber übers Wetter... es ist mitte März und schön langsam könnt es wirklich wärmer werden. ja, tatsächlich, zu Hause hat es heute früh Neuschnee gegeben, fast 10 cm... und hier in Wien ist alles trocken und der himmel ist blau und die sonne scheint, aber warm ist es auch hier nicht.
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uuuuh ich freu mich!! das is alles so spannend!
daisee gell - 20. Apr, 03:09
heute wieder gelesen
Hallo blitzkuh, ich habe schon länger nichts mehr geschrieben,...
Flugschreiber - 9. Apr, 01:34

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mär, 12:18

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